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Pharos e.V.
Rastatter Str. 22
70499 Stuttgart
Tel. 0711-50436254
E-Mail an Pharos
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agora-wissen
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PHAROS e.V. - Internationale
Bildungsarbeit und humanitäre Hilfe |
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Humanitäre Projekte von
Pharos |
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Hilfe zur Verwirklichung
von Menschen- und Bürgerrechten |
Viele Menschen, vor allem Angehörige der
Volksgruppe der Roma, leben ohne gültige Ausweispapiere und können
deshalb ihre Menschen- und Bürgerrechte nicht verwirklichen. Eltern
und ihre Kinder sind nicht standesamtlich gemeldet. Ohne
Personalausweis erhalten sie keinerlei staatliche Sozialleistungen,
und die Kinder können nicht zur Schule gehen. Unsere Klienten können
in der Regel nicht lesen und schreiben, leben vom Betteln oder vom
Verkauf von gebrauchten Gegenständen, die sie in Mülltonnen finden.
Pharos leistet Sozialarbeit, berät sie, hilft bei den Behördengängen
und trägt die Kosten. Vorrangiges Ziel dieser Arbeit ist, diese
Menschen ins staatliche System zu integrieren.
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Die älteste Tochter der Familie T. in
Sarajevo (hinten
rechts) konnte bei ihrer Geburt nicht standesamtlich registriert
werden, da ihre damals 16-jährige Mutter (ganz links) mit den
Ausweispapieren ihrer Schwägerin entbunden hatte. Pharos half den
Eltern, das entsprechende Gerichtsverfahren in Gang zu setzen, um die
Elternschaft zu klären und damit den Erhalt einer Geburtsurkunde und
Staatsangehörigkeit zu ermöglichen, und finanzierte die Reisekosten
der Schwägerin von ihrem derzeitigen Wohnort in Mazedonien, um am
Gerichtstermin anwesend sein zu können. Das Kind hat seit Sommer 2011
seine Geburtsurkunde mit allen korrekten Eintragungen.
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Kamal K. war sein ganzes Leben
staatenlos, da er bei seiner Geburt 1945 nicht standesamtlich gemeldet
worden war. In den letzten Jahren lebte er vom Betteln und hauste mit
gestrandeten Roma in einem besetzten Haus.
Im Oktober 2010 erreichte Pharos, dass
er nachträglich ins Geburtsregister eingetragen werden konnte. Nun hat
er einen Personalausweis und Reisepass, und kann Sozialleistungen
beantragen. Bis zur Bewilligung der Sozialhilfe finanziert Pharos
seinen Lebensunterhalt.
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Zwei Romafamilien konnte Pharos dazu
verhelfen, dass die Mütter und ihre Kinder kostenlos über das
Arbeitsamt krankenversichert sind.
Der einzige Weg war, die beiden Mütter
formal in einem festen Arbeitsverhältnis anzustellen, dies nach einem
Monat wieder zu beenden und sie arbeitslos zu melden.
Pharos half bei den Behördengängen und
trug alle Kosten.
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Verica G. stammt ursprünglich aus
Serbien, ist jedoch kroatische Staatsbürgerin und verbrachte einen
Großteil ihres Lebens kriegsbedingt auf einer ungewollten Odyssee quer
durch Europa. Zuletzt lebte sie jahrelang ohne Ausweispapiere in
größter Armut und ständiger Angst vor Verhaftung und Abschiebung in
Sarajevo.
Sie ist alleinstehend, kinderlos und hat
keine Verwandten. Ihr tägliches Überleben verdiente sie mit dem
Verkauf gebrauchter Kleidung auf dem Straßenmarkt und mit Betteln. Sie
hauste in kriegszerstörten und verlassenen Gebäuden mit Bekannten aus
dem Roma-Milieu.
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Die Existenz als Illegale wurde so
unerträglich, dass sie sich zur Rückkehr in ihr Herkunftsland Kroatien
entschloss, obwohl sie auch dort weder Menschen noch einen Heimatort
hatte. Dies erforderte jedoch eine komplizierte Prozedur, da sie ohne
Ausweispapiere die Grenze nicht überschreiten konnte. Üblicherweise
ist diese Prozedur mit Abschiebehaft und dem Zwangstransport über die
Grenze des Herkunftslandes verbunden, wo der Abgeschobene sich selbst
überlassen wird.
Pharos etablierte eine enge Kooperation
mit allen beteiligten Ämtern und sorgte dafür, dass diese Prozedur
menschenwürdig ablief. Gemeinsam mit Pharos-Koordinatorin Ingrid
Halbritter verließ sie Mitte April 2009 das Land und konnte legal nach
Kroatien einreisen. In einer Kleinstadt, wo sie in den 1990er Jahren
eine Zeitlang gearbeitet hatte, erhielt sie ihre neuen Ausweispapiere,
ist nun krankenversichert und erhält eine bescheidene Sozialhilfe.
Alle entstandenen Kosten trug Pharos.
Seit ihrer Ankunft bis Anfang September
2009 war sie im Prinzip obdachlos, da die Sozialhilfe von 70 Euro für
das Mieten eines Zimmers nicht ausreicht und das Sozialamt keine
Lösung anbieten konnte. Auf ihren Hilferuf hin finanzierte Pharos den
Erwerb eines gebrauchten Wohnwagens, der ihr zur lebenslangen Nutzung
zur Verfügung steht.
Ihre Ansprechpartnerin: Ingrid Halbritter M.A.
E-Mail: ingrid.halbritter@pharos-online.org
Telefon BiH: 00387 (0)61 199 742 - Telefon D: 0049
(0)162 72 56 864
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